Praxisphilosophie

Jede Visite bei uns ist eine zwischenmenschliche Begegnung

Bei kranken und körperlich behinderten Menschen führen neben dem Leiden oder der Invalidität auch psychische Belastungen zu einer gewissen sozialen Isolation. Ihre einsehbare Zukunft ist mit Ängsten und Unsicherheit verbunden. Oft erscheint aufgrund unzureichender Informationen die eigene Krankheit in einem verfälschten Licht. Es entsteht ein verzerrtes Bild des eigenen Körpers. 


Als Physiotherapeuten stehen wir an der Schnittstelle zwischen ihnen und der Welt da draußen. Wir können durch Aufklärung einer unerwünschten Entwicklung entgegenwirken. Während der Anamnese, der Untersuchung und der Behandlungen sollte man das Krankheitsbild aus der Sicht des Patienten kennenlernen und mit medizinischem Wissen abgleichen. 


Mit adäquaten und zu einem richtigen Zeitpunkt vermittelten Informationen können wir den Patienten die Krankheitssymptome oder die Behinderung von professioneller Seite her erklären und die damit verbundene Lebensperspektive realistisch beleuchten. 


Fast jeder Patient, der einen Therapeuten aufsucht, möchte wieder gesund werden oder zumindest erreichen, dass sein aktueller Zustand erhalten oder verbessert wird. Wie auch schon erwähnt, sind es nicht nur die somatischen Beschwerden, die Beachtung verdienen. Die Physis und Psyche gehören unzertrennlich zusammen. Jede Visite des Patienten bei uns ist eine zwischenmenschliche Begegnung.


Um dem Patienten die Angst vor den weiteren, manchmal unangenehmen, aber vorübergehenden Effekten unserer Behandlung zu nehmen, muss die Therapie thematisiert werden. Den meisten ist schon bewusst, dass unser Vorgehen langfristig zu positiven Ergebnissen führen wird.


Josef Pielok, Physiotherapie: Ein Beruf zum Handeln mit Vertrauen. BoD Verlag, 2023
Josef Pielok, Physiotherapie: Ein Beruf zum Handeln mit Vertrauen. BoD Verlag, 2023
Beruf als Berufung ist ein vielbeschworenes Ideal, oft nur eine Worthülse.
Der erfahrene Physiotherapeut Josef Pielok zeigt, dass es in seinem Beruf ohne Berufung nicht geht. Nur so können optimale Ergebnisse erzielt werden.
Dass Physiotherapie weit mehr ist als ein Arsenal von Handgriffen, legt Pielok ausführlich dar. Er spannt einen weiten Bogen von der Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten über Moral und Ethik bis zu den "letzten Dingen", zur Rolle des Glaubens. Dabei bleibt er immer auf dem Boden der konkreten Anforderungen und Probleme im Berufsalltag.
Das macht sein Buch so wertvoll. Es zeigt in umfassender Weise, was es bedeutet, ein (Physio-)Therapeut im besten Sinne zu sein. Dies ist nicht nur für Berufseinsteiger und Fachleute erhellend, sondern auch für Patienten und potenzielle Patienten.
Ein Buch für uns alle!